CVJM Familienarbeit Mitteldeutschland e.V.

 1     Grundlagen

 

In der Satzung des Vereins heißt es: „Unser Ziel ist die Förderung einer familienfreundlichen Gesellschaft, in der Familien als Begegnungsort der Generationen in Verantwortung füreinander selbstständig und sinnerfüllt ihr Leben gestalten, in der Gesellschaft ihre Interessen vertreten und aktiv an politischen, sozialen und wirtschaftlichen Fragen Anteil nehmen.“

Um das durch den Verein umzusetzen, bedarf es einiger Klärungen.

1.1     Verständnis - Familie und Vielfalt

 

Wir von der CVJM Familienarbeit glauben, dass Familie die beste Lebensform ist, in der Kinder aufwachsen sollten, und wir tun viel dafür, dass das in guter Weise möglich ist.

Jeder Mensch ist Teil einer Familie. In unserer Gesellschaft erleben wir sie in vielfältigen Formen. Familie prägt das Erleben von Partnerschaft und Individualität, Gleichberechtigung und Solidarität, Liebe und Disziplin. Wir verstehen deshalb unter Familie eine auf Ehe, Abstammung, Ausübung der elterlichen Sorge oder familiäre Verantwortungsübernahme gegründete Verbindung von Personen. Was alle vereint, ist der Wunsch nach einem verbindlichen Zusammenleben der Generationen.

Das Leben der Familien ist bewegt und sie gleichen einem lebendigen Organismus. Es gibt immer wieder Veränderungen, manchmal selbst gewählt, manchmal schmerzlich erlitten.

Vater, Mutter und Kind leben nicht selbstverständlich zusammen und schon gar nicht ihr ganzes Leben lang. Aber die biologische Elternschaft bildet den Ausgang von verschiedenen Einflüssen für das Heranwachsen der Kinder, die wir immer mit im Blick behalten. Wir respektieren die verschiedenen sozialen Lebensformen von Familien. Sie bringen in jeder Lebensphase neue Herausforderungen mit sich, die bei der Suche nach gelingendem Leben gemeistert werden müssen.

1.2     Ziele – Stabilität und Flexibilität

 

Unsere Arbeit ähnelt dem „Organismus Familie“, sie ist lebendig und verändert sich.

Dabei stehen die Menschen und ihre Bedürfnisse im Vordergrund. Wir wollen mit hoher Fachlichkeit investieren statt zu intervenieren. Dabei gehen wir auf kreative Weise oft ungewöhnliche und neue Wege.

Die Orientierung bei der Suche nach gangbaren Wegen und lebbaren Antworten ist für uns der christliche Glaube, der in der biblischen Botschaft von Jesus Christus wurzelt.

Daraus ergibt sich das christliche Menschenbild, das die Grundlage unserer Arbeit bildet. Für uns ist der Mensch Gottes Geschöpf und die Welt seine Schöpfung. Das macht Leben wertvoll und begründet die Würde eines jeden Menschen.

Aus dieser Grundhaltung setzen wir uns für den Schutz der Menschenwürde, der Natur und Umwelt ein und wollen uns vorbehaltlos und nachhaltig dafür engagieren.

Das Zusammenleben der Familien ist vielfältig und es hat verschiedene Gründe, warum sie so leben, wie sie es tun. Wir begegnen den Familien in unserer Arbeit mit großem Vertrauen auf die mitgebrachten Kompetenzen und hören in erster Linie zu. Zusammen machen wir uns mit den Familien auf den Weg, um das Miteinander zu stärken, gemeinsam Lösungen für ihre Lebensfragen zu finden und die Freude am Familienleben zu teilen.

Das fordert Flexibilität, um auf Unvorhergesehenes zu reagieren und es braucht Mut, um Neues zu probieren und Verluste und Niederlagen gemeinsam zu tragen. Wir bleiben dabei beweglich und setzen auf Formate, die dort stattfinden, wo Familien sind. Komm- und Geh-Struktur ergänzen sich dabei. Das macht uns zu einem verlässlichen Partner für Familien in ihrem Umfeld.

1.3     Grundhaltung zum Handeln

 

Es braucht eine innere Grundhaltung, die wir mit den folgenden Sätzen beschreiben:

·          Wir schauen auf die Bedürfnisse der Menschen und begleiten sie ergebnis- und zukunftsorientiert.

·          Wir begegnen unserem Gegenüber mit Respekt und Vertrauen.

·          Wir vermeiden Bewertungen und arbeiten vorurteilsbewusst.

·          Wir ermutigen in Beharrlichkeit und Geduld.

·          Wir sind ehrlich im Umgang mit Worten und Geld.

·          Wir suchen Mitstreitende und setzen auf Kooperationen.

·          Wir üben Gastfreundschaft und achten auf eine einladende Atmosphäre.

·          Wir nehmen die eigenen Begrenzungen an und sehen Fehler als Lernfeld.

·          Wir freuen uns über Gelungenes in unserer Arbeit und üben Dankbarkeit in allen Arbeitsfeldern.