Die frühen Kindheitserfahrungen sind prägend für das ganze weitere Leben, das gilt auch für die Einstellung zur Demokratie. Der Familie kommt in der demokratischen Bildung junger Menschen eine wesentliche Rolle zu. Der Einfluss von Familien auf die politische Sozialisation junger Menschen reicht von der Herausbildung grundlegender Werte und konkreter Erfahrungen von Mitbestimmung im Familienalltag über den Einfluss auf politische Orientierungen und Verhaltensweisen bis hin zur Tradierung persönlicher Erlebnisse der Großelternund Elterngeneration, die nie spurlos an den politischen Einstellungen von Jugendlichen vorübergehen.
In der Familie sind demokratische Prinzipien erlebbar: das Aushalten anderer Meinungen, die Toleranz gegenüber anderen Einstellungen und Erfahrungen, die Suche nach Kompromissen u.v.m.. Angebote der Familienbildung können Eltern bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen. Eltern müssen aber auch selbst die Erfahrung machen können, dass ihre Meinung zählt und sie sich z.B. bei kommunalen Planungen einbringen können.
Die Beteiligung von Familien kann auch unter schwierigen Bedingungen wie Zeitmangel, schwerer Erreichbarkeit oder Politikverdrossenheit gelingen - mit kreativen Ansätzen, Kommunikation auf Augenhöhe und der Erfahrung, dass Beteiligung wirklich etwas verändern kann. Das gilt nicht nur für die politische Ebene, sondern auch auf Einrichtungsebene in Kita, Schule und Hort. Der Aufbau und das Gelingen von Beteiligungsstrukturen erfordert einige Vorleistung und die Haltung, dass Beteiligung keine Einbahnstraße ist.
Ablauf:ab 09.30 Uhr: Ankommen (Mentimeter Herkunft)
10.00 Uhr: Begrüßung und Grußwort 1
Klaus Roes (Landesarbeitsgemeinschaft der Familienverbände (LAGF))
10.15 Uhr: Input 1
Die Bedeutung der Familie für die Demokratieförderung (Präsentation Dr. Christian Lüders)
Dr. Christian Lüders (ehem. Deutsches Jugendinstitut (DJI), München)
Die Herkunftsfamilie beeinflusst die politische Entwicklung junger Menschen in besonderem Maße. Welche Faktoren sind dafür verantwortlich und welche Unterstützung benötigen Familien bei dieser wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe?
11.15 Uhr: Input 2
(Präsentation Judith Dubiski)Demokratiebildung und Demokratieförderung in der Familienbildung und Familienberatung
Judith Dubiski (Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e. V., Frankfurt a.M.)
Welche Rolle kann und sollte Demokratiebildung und -förderung in der Familienbildung und Beratung spielen und welche Anknüpfungspunkte lassen sich in bestehenden Angeboten der Familienbildung ausmachen?
12.15 Uhr: Mittagspause
13.00 Uhr: Grußwort 2
Petra Grimm-Benne (Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt)
13.15 Uhr: Workshop-Runde 1
Familienbildung und Demokratieförderung in Familienzentren (padlet)14.15 Uhr Pause
14.30 Uhr: Workshop-Runde 2
15.30 Uhr Abschluss – Erkenntnisse des Tages (Mentimeter-Erkenntnisse)
Weiterführendes Material:
Imulspapier "Demokratiebildung und Demokratieförderung in der Familienbildung und Familienberatung"
Bundesforum Familie "Partizipation ermöglichen, Demokratie gestalten, Familien stärken"