Ergebnisse der Fachtagung
 
Demokratieförderung und Partizipation mit Familien (Flyer)
 
 
21.03.2023 09.30 - 15.30 Uhr
 
Eingeladen waren Mitarbeitende aus dem gesamten Bereich der familienbezogenen Arbeit (Jugendämter und Verwaltungen, Familienzentren, -ferien und -bildungsstätten, Kitas und Eltern-Kind-zentren, Familienverbände, u.v.m.), Mitglieder des Landesjugendhilfeausschusses und Abgeordnete aus dem Landtag.

Die frühen Kindheitserfahrungen sind prägend für das ganze weitere Leben, das gilt auch für die Einstellung zur Demokratie. Der Familie kommt in der demokratischen Bildung junger Menschen eine wesentliche Rolle zu. Der Einfluss von Familien auf die politische Sozialisation junger Menschen reicht von der Herausbildung grundlegender Werte und konkreter Erfahrungen von Mitbestimmung im Familienalltag über den Einfluss auf politische Orientierungen und Verhaltensweisen bis hin zur Tradierung persönlicher Erlebnisse der Großelternund Elterngeneration, die nie spurlos an den politischen Einstellungen von Jugendlichen vorübergehen.

In der Familie sind demokratische Prinzipien erlebbar: das Aushalten anderer Meinungen, die Toleranz gegenüber anderen Einstellungen und Erfahrungen, die Suche nach Kompromissen u.v.m.. Angebote der Familienbildung können Eltern bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen. Eltern müssen aber auch selbst die Erfahrung machen können, dass ihre Meinung zählt und sie sich z.B. bei kommunalen Planungen einbringen können.

Die Beteiligung von Familien kann auch unter schwierigen Bedingungen wie Zeitmangel, schwerer Erreichbarkeit oder Politikverdrossenheit gelingen - mit kreativen Ansätzen, Kommunikation auf Augenhöhe und der Erfahrung, dass Beteiligung wirklich etwas verändern kann. Das gilt nicht nur für die politische Ebene, sondern auch auf Einrichtungsebene in Kita, Schule und Hort. Der Aufbau und das Gelingen von Beteiligungsstrukturen erfordert einige Vorleistung und die Haltung, dass Beteiligung keine Einbahnstraße ist.

 
Ablauf:
 

ab 09.30 Uhr: Ankommen (Mentimeter Herkunft)

10.00 Uhr: Begrüßung und Grußwort 1

Klaus Roes (Landesarbeitsgemeinschaft der Familienverbände (LAGF))

10.15 Uhr: Input 1

Die Bedeutung der Familie für die Demokratieförderung (Präsentation Dr. Christian Lüders)

Dr. Christian Lüders (ehem. Deutsches Jugendinstitut (DJI), München)

Die Herkunftsfamilie beeinflusst die politische Entwicklung junger Menschen in besonderem Maße. Welche Faktoren sind dafür verantwortlich und welche Unterstützung benötigen Familien bei dieser wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe?

11.15 Uhr: Input 2 (Präsentation Judith Dubiski)

Demokratiebildung und Demokratieförderung in der Familienbildung und Familienberatung

Judith Dubiski (Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e. V., Frankfurt a.M.)

Welche Rolle kann und sollte Demokratiebildung und -förderung in der Familienbildung und Beratung spielen und welche Anknüpfungspunkte lassen sich in bestehenden Angeboten der Familienbildung ausmachen?

12.15 Uhr: Mittagspause

13.00 Uhr: Grußwort 2

Petra Grimm-Benne (Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt)

13.15 Uhr: Workshop-Runde 1

Familienbildung und Demokratieförderung in Familienzentren (padlet)
Ulrike Stephan (eaf Forum Familienbildung Berlin)
Antje Kampe (Evangelisches Familienzentrum Klötze)
In Familienzentren wird Demokratie praktisch erlebbar. Wie müssen Angebotsformen gestaltet sein, damit sie die Lern- und Begegnungsräume dafür bieten und Familien alltagsnah mitgestalten können?
 
Gelebte Erziehungspartnerschaft in Kita und Schule - die Netzwerkstelle „Schulerfolg sichern“ (Präsentation und padlet)
Evelyn Roitzsch (Netzwerkstelle „Schulerfolg“ Magdeburg)
Christin Voigt (Kita-Sozialarbeiterin Magdeburg)
Die Netzwerkstelle stellt ihre Arbeit vor und teilt praktische Erfahrungen, wie eine gelungene Erziehungspartnerschaft und Beteiligung von Eltern in Kitas und Schulen aussehen kann.
 
Beteiligungsformate für Familien (Präsentation und padlet)
Lisa Bail (Lokales Bündnis Görlitz für Familie, Netzwerkprojekt Engagierte Stadt)
Die Stadt Görlitz schreibt Bürgerbeteiligung groß und nimmt dabei auch Familien in den Blick. Der Workshop gibt einen Einblick, welche Ideen in Görlitz umgesetzt wurden und welche Formate erfolgreich waren.
 
Teilhabe und Vielfalt in der Familienbildung - Inhalte, Projektideen und Förderung (padlet)
Susanne Brandes (Katholische Erwachsenenbildung, Mitglied im Beirat LAP Magdeburg)
Sabina Lenow (Katholischer Familienbund)
Der Workshop gibt Einblick in die Möglichkeiten der Bildungsarbeit und stellt Fördermöglichkeiten wie die Lokalen Aktionsplände (LAP) im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ vor.
 
Auf die Haltung kommt es an - als Kommune Strukturen für die Beteiligung von Familien schaffen (Präsentation und padlet)
René Beck (Koordinator Präventionsketten, Barsinghausen)
Wiebke Winter (Leitung Kinder- und Familienservice, Gleichstellungsbeauftragte Stadt Garbsen)
Gelungene Beteiligung von Familien braucht Strukturen, die diese ermöglichen. Der Workshop gibt einen Einblick in die Erfahrungen der beiden niedersächsischen Kleinstädte beim Aufbau von Präventionsketten, Stärkung der Familienzentren im Quartier und armutssensiblen Zugängen.

14.15 Uhr Pause

14.30 Uhr: Workshop-Runde 2

15.30 Uhr Abschluss – Erkenntnisse des Tages (Mentimeter-Erkenntnisse)

 

Weiterführendes Material:

16. Kinder- und Jugendbericht

Imulspapier "Demokratiebildung und Demokratieförderung in der Familienbildung und Familienberatung"

Bundesforum Familie "Partizipation ermöglichen, Demokratie gestalten, Familien stärken"